Humidore

Was macht ein Humidor?

Ein Humidor, abgeleitet vom lateinischen Wort "humidus" für "feucht", ist weitaus mehr als nur eine Aufbewahrungsbox für Zigarren. Er ist ein unerlässliches Hilfsmittel für jeden, der seine Zigarren über längere Zeiträume lagern oder gar eine Sammlung aufbauen möchte.

Insbesondere Longfillerzigarren und solche, die aus tropischen Regionen stammen, sind auf eine gleichbleibende Luftfeuchtigkeit von idealerweise 65 bis 70 % angewiesen. Durch die spezielle Befeuchtungsfunktion des Humidors bleibt der Tabak elastisch, wodurch die Aromen der Zigarre konserviert und ihre Reifung gefördert werden.

Warum sollten Zigarren im Humidor gelagert werden?

Handgerollte Longfiller Zigarren sind ein Kunstwerk der Handwerkskunst, das seine Umgebung spürt. Für eine optimale Lagerung und den besten Genuss sind Humidore unverzichtbar. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum:

Geschmack und Aroma:
  • Zu trockene Zigarren schmecken scharf und flach.
  • Optimal gelagerte Zigarren entfalten ein mildes, ausgewogenes und reiches Aroma.
  • Zu feuchte Zigarren brennen langsamer und bergen ein höheres Schimmelrisiko. 
Optimale Lagerbedingungen:
  • Handgerollte Longfiller benötigen für ihre Lagerung eine konstante relative Luftfeuchtigkeit von etwa 70 % bei Raumtemperatur.
  • Zigarren, besonders solche mit hohem Ligero-Anteil, können bei korrekter Lagerung jahrzehntelang reifen.
  • Spanisches Zedernholz in vielen Humidoren kann das Bouquet des Tabaks positiv beeinflussen
Alternative Lagerungsmethoden:
  • Milde Zigarren, wegen ihres geringeren Tannin-Gehalts, haben ein begrenzteres Lagerungspotenzial.
  • Bei Fehlen eines Humidors sind luftdichte Behälter eine akzeptable Alternative, solange die Luftfeuchtigkeit bei 70 % gehalten wird.
  • Zigarren können für kurze Zeit auch ohne Humidor gelagert werden, aber im Winter müssen sie vor der sinkenden Luftfeuchtigkeit geschützt werden.
Durch die Verwendung von Humidoren stellen Sie sicher, dass Ihre Zigarren in bestem Zustand bleiben und Sie das volle Geschmackserlebnis genießen können.

Wie nutzt man einen Humidor?

Ein neuer Humidor ist nicht einfach nur ein Behältnis. Er ist ein spezialisiertes Lagerungssystem, das optimal vorbereitet werden muss, um seine Aufgabe, nämlich die bestmögliche Lagerung von Zigarren, erfüllen zu können.

Vorbereiten des Humidors:
Die meisten Humidore sind innen mit spanischem Zedernholz verkleidet. Dieses Holz benötigt Feuchtigkeit. Wenn das Zedernholz nicht genügend Feuchtigkeit hat, kann es den Zigarren die Feuchtigkeit entziehen, was dazu führt, dass sie austrocknen. Im schlimmsten Fall können dadurch Risse im Deckblatt der Zigarren entstehen, wodurch sie unbrauchbar werden. Daher sollte man zuerst die Innenwände und Holzeinlagen des Humidors mit einem mit destilliertem Wasser befeuchteten, fusselfreien Tuch abwischen. Im Anschluss eine Schale mit destilliertem Wasser für etwa drei Tage in den geschlossenen Humidor stellen. Das Zedernholz wird das Wasser aufnehmen. Je nach Größe des Humidors kann dieser Prozess bis zu einer Woche dauern.

Hygrometer kalibrieren:
Die Überwachung der richtigen Luftfeuchtigkeit in Ihrem Humidor ist entscheidend für die Konservierung Ihrer Zigarren. Ein essenzielles Instrument dafür ist das Hygrometer. Um sicherzustellen, dass es korrekt misst, muss das Hygrometer kalibriert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass Digitalhygrometer in der Regel bereits kalibriert sind und keine weiteren Anpassungen benötigen. Jedoch erfordern analoge Hygrometer eine Kalibrierung, insbesondere solche mit einer Feder. Tatsächlich wird empfohlen, Haarhygrometer zu verwenden, da Federhygrometer eine Toleranz von bis zu 10 % aufweisen können.

Befeuchter einrichten:
Um die ideale Luftfeuchtigkeit von 68-72 % zu halten, benötigen Sie einen Humidor-Befeuchter. Je nach persönlicher Vorliebe können Zigarrenraucher ihre Zigarren etwas feuchter oder trockener bevorzugen. Daher gibt es keine strikte Regel für die genaue Luftfeuchtigkeit. Es gibt Schwammbefeuchter, die mit einer Propylenglycol-Lösung befüllt werden, und Acrylpolymerbefeuchter mit Kristallen. Legen Sie den Acrylpolymerbefeuchter in eine Schale mit destilliertem Wasser, bis die Kristalle vollständig Wasser aufgenommen haben, was etwa 10 Minuten dauert. Danach den Befeuchter abtrocknen und im Humidor platzieren.

Zigarren richtig lagern:
Nach der Vorbereitung des Humidors und dem Einstellen der gewünschten Luftfeuchtigkeit, können die Zigarren gelagert werden. Es empfiehlt sich, die Zigarren von Zeit zu Zeit umzuschichten und den Humidor gelegentlich zu lüften, indem man ihn beim Herausnehmen einer Zigarre einige Minuten offenlässt. Sind die Zigarren weich und geschmeidig, ist das ein Zeichen für optimale Lagerbedingungen. Trockene und harte Zigarren deuten hingegen auf eine zu geringe Luftfeuchtigkeit hin. In diesem Fall sollte der Befeuchter erneut befüllt oder durch ein größeres Modell ersetzt bzw. ergänzt werden.


Wo sollte ein Hygrometer in einem Humidor platziert werden?

Die Positionierung des Hygrometers in einem Humidor ist entscheidend für die Genauigkeit der angezeigten Luftfeuchtigkeitswerte. Hierbei sollte der Standort des Sensors sorgfältig ausgewählt werden, um eine Über- oder Unterschätzung der Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.

Einfluss des Befeuchters:
Ein Sensor, der weit vom Befeuchter entfernt ist, zeigt tendenziell niedrigere Befeuchtungswerte an. Befindet er sich jedoch direkt neben dem Befeuchter, wird er wahrscheinlich überhöhte Werte anzeigen.

Position im Humidor:
Ob Sie das Hygrometer oben, unten oder in der Mitte eines tiefen Humidors platzieren, hängt vor allem von seiner Entfernung zum Befeuchter ab. Ein Humidor hat immer einen "Sweetspot", an dem das Hygrometer die genauesten Messwerte liefert, die wirklich repräsentativ für das Mikroklima sind, dem Ihre Zigarren ausgesetzt sind.

Abschließend ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die optimale Position des Hygrometers von Humidor zu Humidor variieren kann. Es ist ratsam, verschiedene Positionen auszuprobieren, bis Sie den "Sweetspot" finden, an dem das Hygrometer die genauesten und repräsentativsten Werte liefert.

Worauf muss ich beim Kauf eines Humidors achten?

Beim Kauf eines Humidors gibt es mehrere Faktoren, die beachtet werden sollten, um sicherzustellen, dass Ihre Zigarren optimal gelagert werden. Hier sind die wichtigsten Kriterien:

Größe:
  • Wählen Sie eine Größe, die sowohl für Ihre aktuelle Zigarrenkollektion als auch für zukünftige Zigarren geeignet ist.
  • Stellen Sie sicher, dass genügend Luftzirkulation im Humidor möglich ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Für größere Sammlungen ziehen Sie einen Humidorschrank in Betracht.
Holzart:
  • Massivholz vs. Furnierholz: Beide haben ihre Vorzüge. Furnierholz kann resistenter gegen Luftfeuchtigkeitsschwankungen sein, während Massivholz oft teurer ist.
  • Priorisieren Sie Hölzer, die in feuchten Umgebungen wachsen, wie Mahagoni und Ebenholz, da diese der hohen Luftfeuchtigkeit standhalten.
Innenraum aus Spanischem Zedernholz:
  • Ideal für die Aufrechterhaltung des Klimas im Humidor und Schutz gegen Schimmel.
  • Unterstützt den Reifungsprozess der Zigarren und bietet Schutz vor Tabakwürmern.
  • Kann auch zur Herstellung von Trennwänden und Abschnitten verwendet werden.
Starke Abdichtung:
  • Wichtig für die Aufrechterhaltung einer konstanten Luftfeuchtigkeit.
  • Schützt vor eindringenden Insekten und anderen Schädlingen.
Luftbefeuchter:
  • Überprüfen Sie, ob das Befeuchtungssystem dem Umfang Ihrer Sammlung entspricht.
  • Zielen Sie auf eine optimale Luftfeuchtigkeit von 65-75 %.
  • Es gibt viele Befeuchtungsoptionen, darunter Schwämme, Kristalle und Benetzungspackungen.
  • Verwenden Sie Humidorflüssigkeit für eine konstante Luftfeuchtigkeit von 70 %. Sie ist kalkfrei und verhindert Schimmelbildung.
Denken Sie daran, dass ein guter Humidor entscheidend ist, um die Qualität und Frische Ihrer Zigarren über längere Zeiträume hinweg zu gewährleisten. Es lohnt sich, in ein hochwertiges Modell zu investieren und sich regelmäßig über die Aufbewahrungsbedingungen zu informieren.

Was Sie über Luftbefeuchter in Humidoren wissen sollten

Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit im Humidor ist ein wichtiger Aspekt. Zu diesem Zweck sind Luftbefeuchter unerlässlich. Doch welche Arten von Luftbefeuchtern gibt es, und wie funktionieren sie?

Welche unterschiedlichen Befeuchtungssysteme gibt es?

Für eine konstante Luftfeuchtigkeit in einem Humidor gibt es verschiedene Befeuchtungssysteme, sowohl aktive als auch passive:
Passive Befeuchtungssysteme:
  • Schwammsysteme: Ein traditionelles System, welches in den ersten Tagen viel Feuchtigkeit abgibt, danach jedoch stark abnimmt.
  • Acrylpolymer-Kristalle: Diese können die Luftfeuchtigkeit selbstregulierend bei 70 bis 72 Prozent konstant halten. Im Vergleich zu Schwämmen besteht hier ein geringeres Risiko von Bakterienbefall.
Aktive Befeuchtungssysteme:
  • Elektronische Befeuchter: Sie ermöglichen eine individuelle Einstellung des gewünschten Feuchtewerts und benötigen nur alle vier bis sechs Monate eine Auffüllung.
  • Humidipaks: Dabei handelt es sich um Beutel mit einer gesättigten Lösung aus Salzen und Wasser, die die Luftfeuchtigkeit überwachen und konstant halten.

Elektronische oder digitale Befeuchter

Elektronische oder digitale Befeuchter sind aktive Systeme, die es dem Nutzer ermöglichen, den gewünschten Feuchtewert individuell einzustellen. Vorteile dieser Systeme sind:
  • Konstante Kontrolle: Durch ihre Technologie können sie konstante Feuchtigkeitswerte gewährleisten und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.
  • Weniger Wartung: Wasser muss nur alle vier bis sechs Monate nachgefüllt werden.
  • Präzision: Sie bieten eine genauere Kontrolle der Luftfeuchtigkeit im Vergleich zu passiven Systemen.

Materialarten und besondere Eigenschaften eines Humidors für Zigarren

Die Wahl des richtigen Materials für einen Humidor ist entscheidend für die optimale Lagerung von Zigarren.
  • Holz-Humidore: Spanische Zeder ist das bevorzugte Holz für traditionelle Humidore. Sie reguliert effektiv die Feuchtigkeit und schützt Zigarren mit ihrem natürlichen Aroma vor Schädlingen, ohne ihren Geschmack zu beeinträchtigen.
  • Stein-Humidore: Stein-Humidore, oft mit Holzinterieur, bieten eine stabile Feuchtigkeitskontrolle und verleihen einen edlen Look, wobei Schiefer eine beliebte Wahl für die äußere Verkleidung ist.
  • Metall- und Kunststoff-Humidore: Diese sind in erster Linie Reisehumidore und eignen sich nicht für die langfristige Lagerung. Für eine optimale Kurzzeitbefeuchtung sind Boveda Packs empfehlenswert. Je nach Bedarf und Vorliebe gibt es verschiedene Materialoptionen, die jeweils ihre eigenen Vorteile bieten.

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